Der erste zarte Schimmer des Sonnenaufgangs kündigte sich am Horizont an. Vom gemütlichen, breiten Bett aus beobachteten Jochen und ich bei einem ersten Nescafe, wie sich die Farben langsam veränderten. Ein leichter Feuchtigkeitsnebel hing über den Bergen und der Ebene. Das Bad war leopardenfrei, doch einige Spuren deuteten darauf hin, dass er in der Nähe gewesen sein muss.
Wir nutzten die Kühle des Morgens aus und kletterten ein wenig auf unserem Hausfelsen herum und erfreuten uns einfach nur an der überwältigenden Schönheit und Einsamkeit dieses Landstrichs.
Gegen 09:00 Uhr fuhren wir zum Frühstück ins Farmhaus. Die beiden Töchter der Rusts, Julia und Hannah wurden sofort mit uns warm. Vor allem Jochen kann sich später problemlos um einen Job als Aupair-Opa in Afrika bewerben. Die Mädels sind auf dem Rosa-Pink-Trip und insbesondere Hannah liebt alles was glitzert!
Oliver nahm uns mit auf eine kurze Inspektionsfahrt seiner Wasserlöcher und wir erfuhren weitere interessante Details über Wüstenquell. Bis gegen 12:00 Uhr vertrödelten wir die Zeit im Farmhaus und warteten vergeblich, dass sich Jens-Uwe mal blicken lässt. Also machten wir uns auf Richtung Camp Aussicht.
Vom Mganga waren keinen Spuren mehr zu sichten, dafür begeisterten wir uns an dieser herrlich gelegenen Campsite. Verena teilte uns mit, dass die Zeltplätze auf Wüstenquell nur exklusiv an eine Partei vermietet werden. Zwischen den „zerfließenden" Felsformationen konnten wir einige farbenfrohe Felsagamen sichten. Camp Aussicht verdient seinen Namen zu Recht: eine grandiose Naturkulisse!
Die drei schattigen Campsites auf Wüstenquell sind alle mit Wasser, Duschen und Grillstelle ausgerüstet.
Die warme Mittagszeit nutzten wir für ein kurzes Schläfchen im Panoramabett und anschließend schauten wir im Farmhaus für Kaffee und Kuchen vorbei. Oliver teilte uns mit, dass wir Jens-Uwe heute Vormittag knapp verpasst hätten. Er war für eine kleine Camper-Reparatur am Farmhaus und da es hier am Haus Handyempfang gab, kam auch gerade eine SMS von Jens-Uwe rein. Wir treffen uns am späten Nachmittag am Adlerfels, da Jens-Uwe dort heute Nacht seine Apparatur für Timelapse-Aufnahmen testen wollte. Einige neue Gäste sind angekommen, die den Nachmittags-Scenic-Drive mitmachen wollten. Jochen und ich verzichteten darauf wegen FLP.
Gegen 17:30 trafen wir am Adlerfels ein und wurden standesgemäß mit einen Vino aus Jens-Uwes Camper versorgt. Die Truppe des Scenic-Drives hatte hier auch gerade Station gemacht und postierte sich wunderbar vor der untergehenden Sonne. Jochen half Jens-Uwe ein wenig beim Aufbau der Fotoapparatur und wir ließen uns erklären, wie der motorisierte Kameraschlitten funktionieren sollte.
Der Adlerfels schien im Sonnenuntergang zu zerfließen und bot schöne Fotomotive. Wir hatten einen schönen Abend am Adlerfels, mussten jedoch bei Zeiten zum Dinner wieder am Farmhaus sein. Für den morgigen Tag luden wir Jens-Uwe zum Frühstück in das Red Rock Chalet ein.
Das hervorragende Dinner nahmen die Gäste der Mountain Chalets gemeinsam mit Oliver an einem Tisch ein. Aufgrund von „mein Wein, meine Lodge, meine Reisen" als Gesprächsthema verkrümelten wir uns rasch in unser Felsenheim und genossen die Einsamkeit auf unserer Veranda.