Am heutigen Morgen ließen wir es etwas gemütlicher angehen, suchten gegen halbsieben noch einmal das Moringa Wasserloch auf und wunderten uns schon sehr, dass hier nur vier weitere Leute anzutreffen waren.
Drei Elefantenbullen erfrischten sich und eine Schar hübscher Perlhühner spiegelte sich im Wasser. Jochen fing für mich einen Monteirotoko ein. Den hatte ich doch glatt übersehen.
Ca. eine Stunde genossen wir die Ruhe hier in Moringa bevor wir uns Im Restaurant bei einem sehr guten Frühstück für den kommenden Tag stärkten. An der Rezeption gaben wir noch den Schlüssel ab und erhielten unser Schlüsselpfand von 500 N$ zurück bevor wir dem nahen, leider ausgetrockneten Helio-Waterhole auf ruppiger Zufahrt einen Besuch abstatteten. Nix los hier!
Unser nächstes Ziel war Goas und hier wurden wir belohnt. Ungefähr eineinhalb Stunden lang konnten wir immer wieder badenden Hyänen zuschauen, denen es definitiv auch am Vormittag schon zu heiß wurde. Nervös wurde sie beäugt von Giraffen, Kudus, Impalas und Zebras. Zumeist kamen die Hyänen als Einzelgänger zum Bad und zogen sich nach ca. 30 Minuten wieder in den Mopanebusch zurück. Hier konnten wir auch eine besenderte Hyäne sichten.
Wunderschön empfanden wir das Panorama um Springbokfontein, das uns ein wenig an die Savannenlandschaft der Masai Mara in Kenia erinnerte. Zebras und Gnus so weit das Auge reicht und im Hintergrund die Lichtspiegelungen der Salzpfanne.
In Batia gab´s gekälkte Elis und viel Kuantilopen zu bestaunen. Für die Weiterfahrt wählten wir den Weg entlang am Pfannenrand Richtung Okerfontein. Den sind wir noch nicht gefahren.
Jochen und ich spielten weiter unser "unter-welchen-Baum-würden-wir-uns-jetzt-legen-wollen-Spiel" und hatten jeden Baum im Blick. Belohnt wurden wir mit einem weiteren Löwenpaar, welches sich allerdings in großer Entfernung im Schatten aufhielt.
In Okerfontein machten wir dann Bekanntschaft mit dem Rest des Rudels, welches Nahe der Straße die Hitze des Tages unter einem baum verbrachte. Andere Tiere konnten wir an Schichtquelle nicht sichten.
In Kalkheuvel teilten sich Giraffen und Zebras das Wasserloch, während wir in Koinachas wieder eine badende Hyäne mit Riesentrappe und Giraffendeko bewundern konnten.
Gegen 14:00 Uhr verließen wir den Park zunächst, um uns im Onguma Bush Camp zu erfrischen. An der Rezption teilte man mir auf Nachfrage mit, dass die nette Sandra, die wir aus 2010 hochschwanger in netter Erinnerung haben, am Nachmittag im Dienst sein wird. Matheus, der lustige Barkeeper und Edwell, der Kellner arbeiten ebenfalls noch für das Camp. Es freut uns ausgesprochen, dass hier die Dinge Bestand haben.
Wir erhalten das neue Waterhole-View-Chalet No. 3 im uneingezäunten Bereich der Lodge und freuen uns über das große Raumangebot mit bestuhlter, privater Veranda. Das Team von Onguma bestätigt uns 42° im Schatten. Uff, nun ist ersteinmal ein kleiner Salatsnack und zwei große Rock Shandies fällig.
Wir begrüßen Matheus und Edwell herzlich und haben eine nette Unterhaltung. Jochen sinkt in einen der bequemen breiten Sessel beim Freisitz mit Blick auf das große neue Wasserloch, während ich es mir mit meiner Kamera und einem weiteren Drink direkt am Geländer gemütlich mache.
Die ganze Anlage ist traumhaft schön gestaltet und wir hatten hier nicht das Gefühl von Touristenmassen überschwemmt zu werden. Besonders gefreut habe ich mich über die Europäischen Bienenfresser, die hier im südlichen Afrika die Wintertage verbringen. Immer wieder fliegen sie rasend schnell über die Wasserfläche. Es gelang mir leider kein zufriedenstellendes Foto. Also müssen wir Onguma noch einmal auf die Reiseagenda setzen... Ein Silberreiher posierte am gegenüberliegenden Ufer und hin und wieder schauen ein paar Impalas vorbei.
Am späten Nachmittag fuhren wir noch einmal in den Park. Die Fisher´s Pan kennen wir noch nicht. Doch zunächst sichten wir in Klein Namutoni noch einige Entenvögel, Giraffen und Weißrückengeier.
Die weite Ebene der Fisher´s Pan präsentiert sich wunderschön im warmen Nachmittagslicht. Am Grenzzaun zum Onguma Reserve konnten wir in der Ferne die Gebäude des Onguma Forts ausmachen. Sicherlich kein schlechter Platz für Sonnenuntergänge. Tiere halten sich hier keine auf, denn alle Wasserlöcher liegen trocken. Erst Um Okevi belebte es sich wieder ein wenig. Den Etosha-Road-Block zum Groot Okevi Wasserloch bildeten zwei Elefanten, die gut 15 Minuten die Pad blockierten, bis wir ihnen einen Feuerwerkskörper in den Rüssel steckten (Scherz!).
Faszinierend auch der Zug der Zebras in der Fisher´s Pan auf dem Rückweg Richtung Namutoni.
Klein Namuntoni war unser Dessert für heute. Schon wieder suchten Hyänen den Wellnesstempel auf, weil ihnen die Hitze zusetzte. Sie ließen sich auch nicht von den Giraffen irritieren, die sie in die Zange nahmen. Eine Mutterkuherde Elis und ein hübsches Dik-Dik (können diese Augen lügen?) setzten den Schlußpunkt unter einen grandiosen Tag in der Etosha. Safariherz, was willst Du mehr?
Zurück in Onguma ging´s rasch unter die Dusche und dann konnten wir auch schon den Großteil unserer Hospitationsgruppe im Camp in die Arme schließen. Barbara und Ulrike übernachten in der Aoba Lodge.
Beim schmackhaften Dinner tauschten wir unserer Safarilatein der letzten Tage aus und besprachen den Plan für die Besichtigung der Ombili-Stiftung am folgenden Tag. Ein schöner, unterhaltsamer Abend ging zu Ende.
Meine Dusche durfte ich dann zum krönenden Abschluß mit einem Skorpion teilen. Jochen war so nett und hat ihn lebend ins Freie befördert, so dass die Zweisamkeit nur kurz währte. In der warmen Jahreszeit fallen diese Spinnentiere gerne mal aus den Strohdächern der Chalets. Moskitonetze sind da sehr sinnvoll. Moskitos gab es übrigens auf der ganzen Tour bisher kaum. Es war einfach viel zu trocken.