Butterblume in Afrika
Butterblume in Afrika

01.06.2013 Kapula Private Camp, Hwange NP

Dank Luftmatratze und annähernd 12 Stunden Liegezeit sind wir trotz nächtlichem Löwenkonzert und der recht frischen Nachttemperaturen morgens total tiefenentspannt. Dies ist mein erster Afrikaurlaub, wo ich mir wünsche, mehr Lesestoff eingepackt zu haben. Den ersten dicken Schinken habe ich nämlich schon auf der Dombo Farm von A bis Z gelesen und den Hupe-Reiseführer kann ich mittlerweile auswendig vortragen...

 

Während der Löwe immer noch in der Nähe brüllt, widmen wir uns der Morgentoilette und einem ausgiebigen Frühstück mit Blick auf den Dam. Gegen 08:00 Uhr schlendern Mathew und Newa ins Camp. Wohl um zu schauen, ob wir die Nacht überlebt haben. Nein, nein, natürlich nur um sauber zu machen.

Deteema Dam Hide, Hwange NP

Wir verstauen unsere Sieben-Sachen und verabschieden und von den Beiden mit einem kleinen Trinkgeld und suchen die nähere Umgebung Richtung Wasserpumpe nach den Löwen ab. Aber leider sind sie im dichten Mopanebusch nicht zu finden. So geht´s für uns langsam Richtung Masuma Dam. Tagsüber sind nach wie vor wenig Tiere zu sehen. Am Masuma Dam Hide und Picnic wundern wir uns, dass kein Attendant anwesend ist. Die Hauptstraße führt mitten durch das von einer Pavianfamilie bewohnte Camp.

 

Wir machen es uns im Hide gemütlich und schauen den ca. 10 Hippos, einigen Wasserböcken und dem einsamen Elefantenbullen zu. Ich habe allerdings keine große Lust hier zu übernachten und so beschließen wir das ca. 1 km Luftlinie entfernte Kapula Private Camp zu inspizieren, welches erst Ende 2011 eröffnet wurde und einem südafrikanischen Geschäftsmann gehört.

Deteema Dam Hide, Hwange NP
Hwange NP
Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Masuma Dam, Hwange NP
Kapula Private Camp, Masuma Dam, Hwange NP

Im North Camp ist kein Mensch anzutreffen. Erst im South Camp treffen wir auf Taurai, den Assistent Manager, der mit Bauarbeiten im Camp beschäftigt ist. Das South Camp soll im Juli 2013 eröffnet werden und war mir zunächst als preiswerte Camper Alternative bekannt, aber nach Rücksprache mit dem Management in Südafrika ist Camping in dieser Concession nicht erlaubt. Es werden also kleinere und damit preiswertere Zelte wie im North Camp angeboten. Ein voll ausgerüstetes Küchenzelt mit Kühlschranken und sämtlichen Equipment sowie eine Dining Area stehen den Gästen zur Verfügung. Ist auf jeden Fall immer noch preiswerter und luxuriöser als die Private Campsites des Hwange Main Camps.

 

Wir fahren zurück zum North Camp und lassen uns von Taurai die vier Tented Chalets zeigen und können nicht widerstehen bei der Aussicht die nächsten zwei Nächte in einem schönen, weichen Bett zu verbringen. Chalet No. 3 bietet die beste Sicht auf das kleine schilfumwachsene Wasserloch. Wegen der großen Elefantenherden wird das Wasserloch (2x6 m!) nicht ständig gefüllt, denn diese würden sich an die ständige Wasserquelle gewöhnen, bald stände hier kein Baum mehr und anderes Wild würde verdrängt. Wir sichten nur einige Impalas und richten uns erst mal häuslich ein. Mit Strom wird das Zelt durch Solarenergie versorgt und die Warmwasserbereitung erfolgt mittels Boiler. Auch das Zelt für Tour Guides ist großzügig und schön eingerichtet. Das Tent kostet 70 US$ pP/Nacht, ist aber mitten im Nationalpark gelegen und damit erheblich günstiger wie viele der Lodges am Parkrand bzw. wie die Luxuslodges im Süden.

Blick von der Veranda Tent No. 3, Kapula Private Camp, Masuma Dam, Hwange NP

Zelt No.3 liegt neben dem Braai Platz und daran schließt dann das große Dining- und Kitchen Tent an.


Die Küche ist mit vier Bosch-Kühlschranken, einem Gasherd und ebenfalls jeglichem Equipment eingerichtet. Nicht einmal Geschirrtücher, Spüli, Schere, Knoblauchpresse etc. fehlen. Lediglich Lebensmittel und Getränke sind mitzubringen.

Die gute Seele des Camps ist der kommunikationsfreudige William, der gerne bereit ist gegen ein kleines Trinkgeld unsere Wäsche zu waschen. William bietet uns auch an am Abend das Lagerfeuer zu entzünden, aber wir beschließen das Küchenequipment zu testen.

 

Den Nachmittag verbringen wir mit einer Tasse Kaffee auf der großen Veranda mit Blick zur Vogeltränke. Hier treiben sich einige hübsche Goldbugpapageien, Mevesglanzstare und wunderschöne Haubenbartvögel herum.

Goldbugpapagei / Meyer´s Parrot (Poicephalus meyeri), Kapula Camp, Hwange NP

Ganz besonders neugierig sind die Buschhörnchen, die auch einen Eingang in das Küchenzelt gefunden haben.

 

Für einen späten Mittagsschlaf reicht die Zeit auch noch und dann genießen wir es auch mal während der Dunkelheit am späten Abend kochen zu können. Und wie soll es anders sein, während wir so in der Küche hantieren fangen wieder die Löwen close to the camp an zu brüllen.

 

Wir sitzen zum Essen an der Bar mit Blick in den Busch, denn das große Zelt ist an zwei Seiten offen und studieren das ausliegende Gästebuch. Ähm ja, Leoparden, Löwen, Hyänen, Wildhunde und Elis alles auch schon tagsüber im Camp gesichtet worden. Nach Erledigung des Abwaschs schleichen wir vorsichtig mit Taschenlampe und Stirnlampen sichernd Richtung Chalet No.3. Hier kann sich hinter jedem Busch etwas verstecken und William und Taurai sind schon längst im Stuff Camp verschwunden.

 

So genießen wir noch ein wenig die Buschgeräusche auf der Veranda vor unserem Zelt. Irgendwo legt wieder ein Eli einen Baum um und die Hyänenrufe wechseln sich mit denen der Löwen ab. Es ist mal wieder ein grandioser Abend mit stimmungsvollem Out-of-Africa-Feeling! Die Hippos des Masuma Dams komplettieren durch ihr Grunzen die stimmungsvolle Atmosphäre. Unserer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und so langsam fangen wir an zu dankbar zu sein, dass wir dieses schöne Fleckchen Hwange nicht mit Massen von anderen Touristen teilen müssen. Die Menschen, die vom Park leben müssen, sehen das berechtigterweise natürlich ganz anders. 

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