So, es geht mal wieder Richtung Afrika...
Den Urlaub haben wir uns sehr verdient, stand der doch bis kurz vor Abreise auf der Kippe!
Diesmal versuchen wir uns auch partiell als Camper. Um an bestimmten schönen Plätzen übernachten zu können, ist Flexibilität angesagt. So haben wir eine Mischung aus Lodge und Dachzelt-Camping geplant. Außerdem müssen wir uns wegen der beiden Tansania-Touren 2014 langsam an das Bodenzelten heran tasten!
17.05.2013 Hannover, Istanbul
Sohn Daniel bringt uns Freitagnachmittag mit dem Auto zum Hannover Flughafen. Mit an Bord sind drei große Reisetaschen. Heike und Uli von der Dombo Farm haben sich Nachschub für die Bäckerei gewünscht (Natursauerteig, Vanilliezucker, Hefe, Paradies Creme von Dr. Oetker, Haribos, Staubmasken, etc.). Kein Problem dachten wir anfangs, können wir doch mit Turkish Air einen halben Basar mitnehmen (30 kg pro Person). Aber da wir campen werden, benötigte unser eigenes Equipment auch seinen Platz im Gepäck und so bleiben vier Kilo gutes, deutsches Vollkornmehl Zuhause.
Dank Online-Check-In können wir als Erste am Business-Schalter unser Gepäck aufgeben und sind zügig im Boarding-Bereich. Bereits 15 Minuten vor offizieller Abflugzeit startet die Maschine um 17:45 Uhr Richtung Istanbul. Es sind wohl alle Passagiere vollständig erschienen. Wie immer gestaltet sich der Flug mit Turkish sehr angenehm und bereits 3,5 Stunden später stehen wir auf der Raucherterrasse des Istanbuler Flughafens. Hier lernen wir einen libanesischstämmigen Schweden (?!) kennen, mit dem wir uns angeregt unterhalten. Er wird nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder sein Geburtsland besuchen. Mit 13 Jahren ist er in den siebziger Jahren wegen des eskalierenden Bürgerkriegs aus dem Libanon geflohen und lebte auch zwei Jahre in Nordeutschland.
Die Abfertigung im Transitbereich erfolgt hier sehr zügig. Anschließend habe ich noch zwei große Schachteln Turkish Delight/Lokum eingekauft. Ihr wisst, das sind diese leckeren türkischen Süßigkeiten aus Sirup, oftmals mit Mandeln, Pistazien oder Kokos verfeinert. Hmmmh!
18.05.2013 Jo´burg
Um 00:55 Ortszeit startet unsere Maschine pünktlich zum Weiterflug Richtung
Jo´burg. Der auf dieser Strecke eingesetzte Airbus bietet nicht ganz so viel Beinfreiheit wie die neue Boeing, die uns 2012 nach Uganda flog. Aber für uns reicht es dennoch. Service, Bordküche und Entertainmentprogramm sind hervorragend. Ich nehme nach dem Abendessen eine Schlaftablette und erwache erst wieder zum Frühstück. Da fliegen wir gerade über den Karibasee in Simbabwe. Die Maschine landet pünktlich um 09:40 Uhr in Jo´burg. Gepäckausgabe, Visaabfertigung sind rasch erledigt.
Am Ausgang erwartet uns schon Caswell, der Fahrer unseres Autovermieters Bushlore. Wir zapfen aber noch schnell die ATM´s (in der Ankunftshalle linkerhand halten) am Flughafen an, um mit ausreichend südafrikanischen Rand eingedeckt zu sein. Mit Rand können wir im Notfall im südlichen Afrika fast überall bezahlen. Zudem haben wir bei unserer Bank in Deutschland auch eine große Menge US Dollar bestellt, die in Simbabwe eingesetzt werden sollen. Innerhalb einer halben Stunde hat Caswell uns zum Bushlore Office gebracht. Gut, dass wir den Samstag als Ankunftstag und eine späte Maschine gebucht hatten. Das Verkehrschaos um
Jo´burg ist berüchtigt.
Für die Übernahme unseres Toyota Safari 2.5 DT mit Dachzelt benötigen wir ca. 2 Stunden, da Jochen den Wagen und die Ausrüstung auf Herz und Nieren prüft. Wir sind sehr beeindruckt vom vollzähligen Equipment. Auf Wunsch erhalten wir einen zweiten Satz Handtücher (sauber verpackt in Folie), dafür lassen wir die Schlafsäcke zurück, denn für die kalten Nächte des afrikanischen Winters haben wir uns neue Daunenschlafsäcke gegönnt. Der Toyo hat übrigens bereits 157.000 km auf dem Tacho.
Ich vergaß auf meinem Nüvi die Südafrika-Karte installieren. Hmmh, ev. sind mir Botswana und Simbabwe auch durchgerutscht. Ohne anständig funktionierendes Nüvi ist der Urlaub für mich nur halb so interessant. Also habe ich mir noch so eine kleine Schachtel von Bushlore mitgeben lassen. Vor der nächsten Tour wird meine Ausrüstung wieder ordentlich gecheckt. Warum habe ich Daheim nicht auf meine Intuition gehört und das Nüvi noch einmal gründlich gecheckt?
So sind wir dann gegen 13:00 Uhr auf der A1 Richtung Hammanskraal unterwegs. Jochen hängt ein wenig in den Seilen, hatte er doch im Flugzeug das Bordentertainmentprogramm bis zum letzten Film genossen (112 gefahrene Tageskilometer).
In unserer ersten Übernachtungsstation, der Tamboti Bush Lodge im Dinokeng Game Reserve, wartet ein Tented Baumchalet auf uns. Viele Gäste sind Gott sei Dank nicht eingebucht, so dass wir unseren Kaffee und Toast am Wasserloch genießen können. Der farbige Manager Sam gesellt sich auf einen netten Schwatz zu uns. Erste Lebenszeichen setzt Jochen via Satellitentelefon in die Heimat ab. Das á la carte Dinner am Abend ist wenig spektakulär und wir freuen uns wirklich über das lang vermisste Toiletten-Origami (Toilettenpapier in Afrika ist meistens einlagig). Das Zelt ist sauber und die Betten angenehm, so dass wir diese auch frühzeitig in Anspruch nehmen (mit Fleece-Pullover – es ist ganz schön frisch)!