Butterblume in Afrika
Butterblume in Afrika

25.10.2013 Ai Aiba, Erongo

Mit erstem Licht am Horizont krabbelten wir aus dem kuscheligen Bett und beobachteten auf unserer Terrasse wie die Sonne den Horizont überwand. Ein sanfter, milchiger Schleier lag über dem Langen Heinrich. Nachts ist es hier angenehm kühl, so dass man herrlich schlafen kann.

 

Zum Frühsport kraxelten wir heute in den kleinen Canyon vor unserem Chalet, um uns die kleinen Wassertümpel einmal näher anzuschauen. Außer einem Kudu, dass ich gestern Mittag vor dem Red Rock sichtete, war es hier momentan wirklich sehr säugetierarm.

 

Nach unserem kleinen Ausflug richteten wir alles für unser Frühstück her. Jens-Uwe flog ein und der Frühstücksservice vom Farmhaus ließ auch nicht lange auf sich warten. Herrlich gemütlich tauschten wir die Erlebnisse der letzten Nacht aus. Das heißt, Jens-Uwe hatte erheblich mehr über seine Timelapse-Fotografie zu erzählen, wie wir, denn der nächtliche Leopardenbesuch blieb aus und alle weiteren Aktivitäten sind nicht unbedingt interessant für Dritte. Vermutlich war unser Sternenfotograf nun richtig urlaubsreif, denn er musste jede Stunde aufstehen und nach seinem Kameraschlitten schauen. Auh weia, das gab bestimmt Ärger Zuhause!

 

Die Sonne stieg höher und auf der Veranda wurde es langsam heiß. Wir packten unsere Siebensachen zusammen und fuhren gemeinsam zum Farmhaus um unsere Rechnung zu begleichen und uns von Verena, Oliver und den Kindern zu verabschieden. Jens-Uwe, wir hatten eine wunderbare Zeit zusammen und hoffen, dass wir das in Zukunft noch einmal wiederholen können. Hinsichtlich der Sternenfotografie können wir noch einige Nachhilfestunden gebrauchen. Oliver, zum Photoworkshop kommen wir als Camper wieder!

Wüstenquell
Wüstenquell
Kletterpartie in den Haus-Canyon des Red Rock Chalets
Red Rock, Wüstenquell
Wüstenquell
Wüstenquell
Tafoni Erosionen am Red Rock, Wüstenquell
Aloe, Wüstenquell
Wüstenquell
Namib Hoodia (Hoodia currorii), Wüstenquell
Wüstenquell
Wüstenquell
Frühstücksvorbereitungen im Red Rock, Wüstenquell

Gegen 11:00 Uhr waren wir dann auf dem Weg zur D1914 und ich durfte die 13 Farmtore öffnen und schließen. Die Piste hier ist ein wenig ruppiger wie die Zufahrt von den Welwitschia Plains, aber unseres Erachtens noch gut mit 2x4 machbar. Auf der D1914 fuhren wir einige Zeit direkt parallel zum Khan Revier, das bei der nächsten Reise eines unserer Ziele sein wird. Oliver, lieben Dank für das ausführliche Kartenmaterial hierzu.

 

In Usakos kreuzten wir die B2 und fuhren Richtung Norden auf der D1935 weiter. Die Ameib Farm und Bulls Party schenkten wir uns. Das werden wir ausführlich als Camper in Angriff nehmen. Schließlich bogen wir rechts ab in die D2315 und erreichten das Einfahrtstor zur Erongo Concession Area. Direkt links davon befindet sich Christina Bergcafe. Wir beschlossen Christina einen Besuch abzustatten und für ein wenig Einnahmen zu sorgen. Christina ist eine Damarafrau, die hier ihr eigenes kleines Business gegründet hat.


Christina bekam unseren Reiseführer in die Finger und wir mussten ihre jedes Foto erklären. Windhoek kannte sie, denn dort arbeitet ihr Sohn an einer Schule als Sekretär. Um für Getränkenachschub zu sorgen, benötigt sie jedes Mal eine Mitfahrgelegenheit nach Omaruru, denn eine geregelte Busverbindung gibt es hier nicht. Bei kühlen Getränken und nettem Schwatz verging die Zeit wie im Flug.

 

Kurz nach 14:00 Uhr erreichten wir die Ai Aiba Rock Painting Lodge. Einen Teil des deutschsprachigen Managements fanden wir etwas flapsig, doch ergatterten wir im Restaurant noch einen kleinen Snack. Die anderen Gäste bestanden hauptsächlich aus amerikanischen Senioren (funny looking people), die ganz wild auf jede Zeichnung waren, die älter wie 100 Jahre ist.

 

Nach uns traf dann noch ein deutsches Päarchen ein, mit denen wir ein wenig plauderten bevor wir unser Zimmer Nummer 7 bezogen. Die Doppelhaushälfte war zweckmäßig eingerichtet, aber auch nicht mehr. Kein Vergleich mit Wüstenquell!

D1914 Richtung Usakos
Christinas Bergcafe, D2315, Erongo
Christinas Bergcafe, D2315, Erongo
Christinas Bergcafe, D2315, Erongo
Zufahrt Ai Aiba, D2315, Erongo
Zimmer No. 7, Ai Aiba
Zimmer No. 7, Ai Aiba

Eigene Game Drives auf dem Farmgelände sind nicht erlaubt, für eine Wanderung war es uns noch zu heiß, also lümmelten wir in der Nähe des Pools, in der Hoffnung auf ein wenig Birdlife. Einzig ein Bergsteinschmätzer war interessant genug fürs Foto. Die beiden in kleine Käfige gesperrten südamerikanischen Aras taten mir herzlich leid und die Rosenköpfchen flogen im Schatten vor dem großen Hausberg. Reichlich Tauben und Graulärmvögel hätte es hier sonst noch gehabt. Nun sind wir schon fast eine Woche in Namibia und haben noch nie so wenig Vögel gesehen. Möglicherweise liegt auch das an der Dürre. Naja, ganz undankbar wollen wir nicht sein, im Gegensatz zum November 2011 befanden sich die Flamingos wieder an Ort und Stelle in Walvis Bay. In 2011 zogen sie aufgrund der guten Wassersituation der gut gefüllte Etoshapfanne vor. So ist das eben mit dem Wildlife. Jede Reise ist anders und hängt von den klimatischen Gegebenheiten ab.

 

Am späten Nachmittag unternahmen wir getrennt voneinander noch jeweils einen kurzen Spaziergang. Ich konnte Giraffenspuren identifizieren und eine große Warzenschweinfamilie tummelte sich am kleinen Wasserloch vor den Chalets. Das war´s!

Bergsteinschmätzer / Mountain Wheatear (Oenanthe monticola), Ai Aiba
Ai Aiba, Erongo
Ai Aiba, Erongo
Ai Aiba, Erongo

Zum Abendessen setzten wir uns mit dem deutschsprachigen Päarchen aus Bayern zusammen und plauderten anschließend noch nett bei einem Bierchen.

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