Nach sehr spätem Frühstück haben wir uns aufgemacht um die ca. 200 km auf dem Trans Caprivi Highway Richtung Divundu in Angriff zu nehmen. Auch auf diesem Streckenabschnitt hatten wir keine nennenswerten Tiersichtungen. Da die Strecke zum größten Teil durch den Bwabwata NP führt, darf man hier maximal 80 km/h fahren. Links und rechts ist die Straße wieder gesäumt von typisch afrikanischen Dörfern und Haustiere kreuzen unkontrolliert und häufig die gut geteerte Straße. Die Caprivianer haben übrigens eine sehr dunkle Hautfarbe.
In Divundu hatten wir wegen Brückenbauarbeiten am Okavango einen längeren Aufenthalt (Wartezeit ca. 30 Minuten). So konnten wir einen ausführlichen Blick auf den Okavango werden, der als Cubango im angolanischen Hochland entspringt und das botswanische Okavangodelta mit seinem Wasser speist.
Direkt hinter der Okavangobrücke geht es links ab auf die C48 Richtung Bagani, Popa Falls, Mahangu NP, Mohembo und Shakawe/Botswana.
In der Nunda River Lodge wurden wir herzlich empfangen von der Managerin Marissa, die wir ja bereits im Senyati Safari Camp getroffen haben. Afrika ist ein Dorf. Eine Frage quälte Jochen und mich schon länger. Wie haben es die Mädels geschafft mit einem kleinen 2x4 fahrzeug das senyati Camp zu erreichen? Die Mädels haben sich in Senyati mit ihrem roten Citi Golf nicht durch die Tiefsandpiste gewühlt, sondern haben den Umweg über die Hunters Road gewählt und Senyati von Osten angefahren. Nunda liegt wunderschön am Ufer des Okavango. Unser Zeltchalet Nr. 2 mit Grasdach hatte einen besseren Blick auf den Fluss als das Baumhaus im Camp Kwando. Allerdings kann man auch hier die Schiebetüren nicht abschließen.
Nach kurzem Lunchstopp auf der Terrasse des Restaurants, untermalt mit Hippogegrunze, sind wir am Nachmittag mit unserem Hilux in den Mahangu Nationalpark aufgebrochen. Den Eintritt kann man direkt bei Einfahrt am Gate bezahlen, wir erhielten eine Map und auf Nachfrage empfahl uns die Rangerin lediglich die Uferstraße zu befahren, da die Pumpe für das Wasserloch im westlichen Parkteil defekt ist und somit dort kaum Tiere zu sehen sein werden.
Dieser Uferweg ist sehr gut auch mit 2x4 zu befahren. Aktuell liefen hier gerade Straßenbauarbeiten. Die alten Wege werden neu und teilweise mit leicht anderem Streckenverlauf angelegt. Gleich am ersten Wasserloch sahen wir Zebras. Es folgten Impalas, Großriedböcke, Halbmondantilopen, Giraffen, Elefanten, Warzenschweine, Paviane, Meerkatzen und eine wunderschöne Gabelracke.
Pünktlich zum Sonnenuntergang verließen wir den Park. Am Chalet schauten wir noch ein wenig den badenden Hippos zu, bevor wir ein wunderbares Game Steak zum Abendessen verspeisten. Am Nachbartisch saß eine deutsche Hummeldummgruppe.
Jochen:
Wir packen mal wieder und gehen anschließend zum Frühstück. Ich kontrolliere, ob gute Laune ansteckend ist und grinse breit in die Runde. Natürlich klappt´s auch diesmal – alles grinst breit zurück!
Wir zahlen, verabschieden uns von allen, die wir kennen gelernt haben und starten Richtung Divundu. Die Strecke bis zur Teerstraße ist weißsandig und ich fahre langsam wegen der Staubentwicklung. Möchte ja nicht, dass alle Fußgänger nach unserer Durchfahrt aussehen wie Michael Jackson. Die Dörfer sehen ärmlich aus, aber immerhin gibt´s einen Friseursalon, der etwas hermacht. Ansonsten ist die Fahrt relativ langweilig und unproblematisch. Gegen 12:30 Uhr erreichen wir den Okavango. Mann, haben wir in diesem Urlaub viele Flüsse gesehen: Thamalakane, Boteti, Nata, Matetsi, Zambezi, Chobe, Kwando und nun auch noch den Okavango.
Nach Begrüßung durch Marissa, die wir schon in der Küche des Senyati Camps kennengelernt haben (dort war sie mit ihren Freundinnen am Nudeln kochen und haben für gute Laune gesorgt, als ich mit Louw das Whiskey-Tasting hatte), dem Begrüßungsdrink beziehen wir unser Chalet in der Nunda River Lodge. Jetzt habe ich gerade Marinas Lunch vertilgt und beobachte eine Gruppe Hippos, die sich langsam auf uns zu bewegt.