Wieder ging´s um 06:00 Uhr auf Game Drive. Belohnt wurden wir mit einem grandiosen Sonnenaufgang und einem Geparden, der in der Nähe der Campsites sein Revier hat. Wir beobachteten ihn sicherlich eine gute halbe Stunde, bevor er von dannen schlich. Gegen 07:00 Uhr stiegen die ersten Heißluftballons in den Himmel und boten weitere interessante Fotomotive. Soweit ich das beurteilen kann, handelte es sich lediglich um zwei Ballons. Zu sehen gab´s allerdings außer einer schönen Landschaft nicht viel, denn die Gnus hielten sich in einer ganz anderen Ecke der Serengeti beim Naabi Hill auf. Falls wir uns für eine Ballonfahrt in Afrika entscheiden, wird es aus wettertechnischen Gründen und der Landschaft wegen sicherlich das Sossusvlei in Namibia sein!
Es gab wieder jede Menge hübsche Vögel, deretwegen es sich lohnte zu stoppen. Ein sehr häufig anzutreffender Geselle ist der Starweber. Überhaupt ist die Serengeti ein lohnendes Ziel für Ornithologen, sind hier doch über 500 verschiedene Vogelarten gesichtet worden.
Am Seronera River trafen wir auf einige Büffel, die die Straße kreuzen wollten, um zu einer kleinen Wasserstelle zu gelangen.
Steffi sorgte mit ihrer Vorliebe für Pink für etwas Abwechslung in der Farbgebung der Fotos.
Da Jochen und ich wegen der Vogelsuche ja immer etwas langsamer unterwegs waren wie Lazaro, entdeckten wir einen Buschbock, der wenig Scheu zeigte und ausführlich posierte.
Unsere heutige Vormittagstour glich in etwa der gestrigen. Eine Pavianfamilie, die einen Safariwagen als Kletterwald bzw. Spielplatz benutzte versetzte Steffi in Entzücken und so wurden die lustigen Banditen ausgiebig beim Spiel begutachtet.
Weiter ging´s auf Kontrollfahrt zu den Kopjes nahe des Makoma Hills. Heute hatten wir Glück und hoch oben in den Felsen hatten es sich zwei Löwenjunge bequem gemacht.
An der bekannten Leopardenallee Richtung Makoma Picnic Spot zeugte eine Fahrzeugkolonne davon, dass Leopard daheim ist. Leider war er sehr schläfrig, sehr weit entfernt und hatte keine Lust einen Blick in unsere Richtung zu riskieren.
Die Picnic Site war wieder pefekt für den Toilettengang, eine Kaffeepause und die Elefantenherde zog auch wieder am Fuße des Hügels vorbei.
Auf dem Rückweg beobachteten wir, wie es Herrn Leopard sichtlich ungemütlich wurde wegen der anrückenden Elis. Er wechselte den Baum und war nun etwas besser zu sehen.
Gegen Mittag waren wir wegen der Hitze froh, dass informative Visitors Center bei Seronera aufsuchen zu können. Vor allem in der großen Videohalle war es angenehm kühl. Man mag gar nicht glauben, dass wir hier auf 1500 Meter Höhe sind.
Mit geschätzten 3 Millionen Säugetieren ist die Serengeti der weltweit wildreichste Nationalpark. Wobei zwei Drittel auf die jährlich migrierenden Genus, Zebras und Thomson Gazellen entfallen. Aber auch hier, wie in vielen anderen afrikanischen Parks, hat der Bevölkerungsdruck derartig zugenommen, dass Wilderei ein großes Problem darstellt. In den umgebenden Game Reserves ist nach wie vor Throphäenjagd erlaubt. 25% der Einnahmen aus der kommerziellen Jagd gehen an die umliegenden Dörfer. Hoffentlich kommt das Geld dort auch wirklich an, denn sonst wird die Akzeptanz der Wildschutzgebiete bei der lokalen Bevölkerung noch weiter sinken.
Auf dem Rückweg zur Campsite kauften wir noch bei den Staff Quartieren im Shop der Locals preiswert Getränkenachschub in Form von Cola, Tonic und Bitter Lemon ein. Zwei Flaschen Sauvigion Blanc waren auch dabei. Nicht etwa für uns, sondern Sikoyo ist ein ausgesprochener Weinliebhaber. Mehr wie ein Glas am Abend war es für ihn jedoch nie.
Zurück im Camp genehmigte ich mir erst mal eine kühle Dusche und versorgte meine Tsetsefliegenstiche. Lazaro und Sikoyo fuhren zum Seronera Airfield, um das eingeflogene Ersatzteil für den kleinen Landcruiser abzuholen und den Wagen in die Werkstatt zu bringen.